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- Boudard et al. fassen in [Bou92] und [Boi94] die
Ergebnisse aus Neutronenbeugung [Bou92] und anomaler
Röntgenbeugung [Boi94] an i-AlPdMn
im ``sphärischen Modell'' zusammen. Aus den niedrigen
Beugungsordnungen lassen sich als Fenster Kugeln konstruieren, die
das Volumen der Fenster gut wiedergeben sollen. Mittels anomaler
Röntgenbeugung nahe der Pd-Kante konnte ein Kontrast zwischen den
Elementen erzeugt werden. Das Ergebnis: die kugelförmigen Fenster
sind aus sphärischen Schalen aufgebaut, die die verschiedenen
Elemente codieren. Ich habe in die Unterteilung meiner Fenster wie
in Kapitel 5 beschrieben durchgeführt,
und die radiale Abfolge und die Volumina dieser Unterbereiche mit
den veröffentlichten Schalenradien verglichen. Ein exakter
geometrischer Vergleich der Kugelschalen und Polytope wäre
bei der begrenzten Genauigkeit des sphärischen Modells nicht
besonders aufschlußreich. Die Zuordnung ist der für AlCuFe bei
Cornier-Quincandon sehr ähnlich, wobei Kupfer dem Palladium und
Eisen dem Mangan entspricht. Wiederum können die B-Positionen
nicht weiter unterteilt werden. In [Boi94] ist zusätzlich von
einer Unschärfe bzw. möglichen Zersplitterung der Fenster die
Rede.
- Janot beschreibt in [Jan97] im Zusammenhang mit seiner
Theorie hierarchischer Cluster folgende chemische Ordnung: Al, Pd und
Mn sind derart auf Mackaycluster verteilt, daß sich die Cluster
aufgrund offener oder abgeschlossener Schalen nach außen hin wie
vergrößerte Al- bzw. Übergansmetallatome verhalten
(A-Cluster bzw. T-Cluster). Da die Besetzung sich auf die
Mackaycluster bezieht, habe ich die Verbindung zu den Elsertypen nur
qualitativ herstellen können. Die Verteilung ähnelt der von
Boudard und de Boissieu beschriebenen.
- Elsers Dekoration in [Els97] entspricht der für AlCuFe,
wobei Cu durch Pd und Fe durch Mn zu ersetzen ist. Die etwas andere
Stöchiometrie ergibt sich, indem außerdem die Punkttypen P,
und mit Al besetzt werden.
Ich gehe davon aus, daß all diese Dekorationen sich an den
Ergebnissen in [Cor92] beziehungsweise [Bou92] und
[Boi94] orientieren und deshalb nicht wirklich unabhängig sind.
Allgemein ist noch einmal zu betonen, daß die Resultate von
Cornier et al. für AlCuFe und von Boudard et al. für AlPdMn den
experimentellen Befund mit einem Mindestmaß an geometrischen Annahmen
wiedergeben, allerdings mit sehr beschränkter Genauigkeit. Elsers
Vorschläge sind auf sein Modell hin zugeschnitten. Er nimmt ein
besonders hohes Maß an chemischer Ordnung an. Alle Vorschläge
stimmen darin überein, daß die B-Punkte mit Kupfer/Palladium,
die B-Punkte hauptsächlich mit Aluminium und die B- Punkte
mit Aluminium und Kupfer/Palladium besetzt sind. Bei den Eisen-
beziehungsweise Manganpositionen, die im Hinblick auf das Pseudogap in
der DOS besonders wichtig sind, gehen die Vorschläge stark
auseinander.
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