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Die Grundzustandsdichte als Lösung eines Variationsproblems

Ein erster Versuch von Thomas und Fermi zur Bestimmung der Grundzustandsladungsdichte als Lösung eines Variationsproblems geschah 1925: Danach soll die Minimierung eines geeigneten Energiefunktionals tex2html_wrap_inline7337 unter der Nebenbedingung tex2html_wrap_inline7339 die Ladungsdichte zum Grundzustand ergeben. Für die Bestimmung von tex2html_wrap_inline7341 hängt jetzt alles an der unbekannten funktionalen Abhängigkeit von tex2html_wrap_inline7337. Der Ansatz von Thomas und Fermi für tex2html_wrap_inline7337 (in einer von Dirac modifizierten Version) lautet:
eqnarray2133
tex2html_wrap_inline7347 und tex2html_wrap_inline7349 sind aus exakten Rechnungen für das freie Elektronengas bestimmt, also ein System konstanter Dichte. Der einfache Ansatz, Funktionale von tex2html_wrap_inline7341 als Integrale über eine Funktion von tex2html_wrap_inline7341 auszudrücken, wird allgemein als local density approximation (LDA) bezeichnet.
Dieses eher heuristische Vorgehen wurde von Hohenberg und Kohn [Hoh64] theoretisch fundiert: sie zeigten, daß für eine Menge von Vielteilchenhamiltonoperatoren, die sich nur im äußeren Potential unterscheiden, eine Bijektion zwischen den Hamiltonoperatoren und den reduzierten Einteilchendichten des Grundzustandes besteht. Damit existiert ein exaktes Energiefunktional tex2html_wrap_inline7337, nämlich das minimale tex2html_wrap_inline7357 unter der Nebenbedingung, daß tex2html_wrap_inline7325 auf die gegebene Grundzustandsdichte führt, also tex2html_wrap_inline7361. Das Variationsverfahren führt bei Beschränkung auf V-darstellbare Dichten (solche, die Grundzustandsdichte eines Hamiltonoperators der Form C.1 sein können) im Prinzip auf die richtige Grundzustandsdichte. Die genaue funktionale Abhängigkeit von tex2html_wrap_inline7337 ist bis heute nicht bekannt.