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Ein erstaunliches Merkmal der ikosaedrischen Phasen i-AlCuFe und
i-AlPdMn ist die äußerst geringe und mit steigender Temperatur
abnehmende Leitfähigkeit cm.
Als Ursachen werden in der Literatur ein lokales Minimum der
elektronischen Zustandsdichte im Bereich der Fermikante (
Pseudogap) sowie eine starke Lokalisierung dieser Zustände
angeführt, die sich in der Zustandsdichte in schmalen, hohen Spitzen
(Spikes) zeigen sollte. Diese treten auch bei der Lösung großer
quasiperiodischer Modellsysteme auf. Das Pseudogap wurde für
verschiedene ikosaedrische Phasen von Z. M. Stadnik et al.
[Sta96] durch UV-Photoemissionsspektroskopie nachgewiesen.
Messungen bei einer Auflösung von 6 meV (siehe
[Sta96]) geben jedoch keinen Hinweis auf Spikes.
Die Spikes in den hier berechneten Zustandsdichten müssen nicht auf
lokalisierte Zustände hinweisen, da in LMTO-Rechnungen an großen
Elementarzellen ähnliche Muster auch als numerische Artefakte
auftreten. Die Lage der Hauptmaxima wird
durch die Rechnungen passabel wiedergegeben.
Die projizierten Zustandsdichten lassen sich experimentell durch
Röntgenemissionsspektroskopie (SXES) bestimmen: In [Bel93] geben
E. Bélin et al. Spektren für verschiedene atomare Orbitale an, die
in guter Näherung die entsprechenden projizierten Zustandsdichten
wiedergeben. Die genaue Wiedergabe der DOS ist dabei durch die Breite
der Röntgenübergänge (0.2-0.5 eV) und durch das
Auflösungsvermögen der Apparatur begrenzt. Der Vergleich der PDOS
für Al-s, Al-d, Al-p, Cu-d, Fe-d, Pd-d und Mn-d in den Abbildungen
7, 7 und
7 mit entsprechenden Meßergebnissen für
-AlCuFe, i-AlCuFe und i-AlPdMn ergibt wiederum eine
passable Übereinstimmung in der Gesamtform der Spektren und der Lage
der Maxima.