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Spektren ikosaedrischer Graphen

Mit der bereitgestellten Methode sollen nun Spektren für die Cluster der Elsermodells bestimmt werden: in den Graphen entsprechen die Vertizes Atomen, die Kanten den Bindungen, also kurzen Abständen tex2html_wrap_inline5315, tex2html_wrap_inline5313 oder tex2html_wrap_inline5311. Spektren derartiger Graphen sind in den Abbildungen 6.1 und 6.2 zu sehen. Die Eigenwerte von Ikosaeder und Dodekaeder wurden exakt durch Diagonalisierung der kollabierten Inzidenzmatrix bestimmt, die Multiplizitäten folgten unter Zuhilfenahme des Momentetheorems. Als Eigenwerte findet man tex2html_wrap_inline6381 [3fach], -1[5], tex2html_wrap_inline6383 [3fach], 5 [1fach] für den Ikosaeder sowie tex2html_wrap_inline6381 [3fach], -2[4fach], 0 [4fach], 1 [5fach], tex2html_wrap_inline6383[3fach] 3 [1fach] für den Dodekaeder. Die übrigen Spektren wurden durch numerische Diagonalisierung der Inzidenzmatrizen berechnet.

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Abbildung: Multiplizitäten der Eigenwerte von Bergman-Graphen: die Eigenwerte entsprechen negativen Energien  

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Abbildung 6.2: Eigenwerte von Mackay-Graphen  

An den Spektren fällt Verschiedenes auf: Die Multiplizitäten der ikosaedersymmetrischen Graphen, 1, 3, 4 und 5, entsprechen den Dimensionen der Darstellungen der Ikosaedergruppe (siehe Anhang A). Da alle Graphen ungeradzahlige geschlossene Pfade enthalten, ist keines der Spektren spiegelsymmetrisch. Die Spektren von Ikosaeder und Dodekaeder lassen sich gut vergleichen: wegen der höheren Koordinationszahl ist das Spektrum des Ikosaeders stärker aufgeweitet als das des Dodekaeders. Dieser hat, wegen der verschwindenden 3-Pfade ein relativ symmetrisches Spektrum. Erst die 5-Pfade sorgen für die Asymmetrie (in Form einer größeren Lücke). Das Spektrum des Ikosaeders dagegen fällt von links nach rechts ab. Beim Kombinieren zweier Graphen überlagern sich deren Spektren, und die zusätzlichen Kanten wirken als kleine Störung, die Zustände gleichen Drehimpulscharakters (erkennbar an der Mulitplizität) koppelt. Dies ist an den Spektren Ikosaeder+Dodekaeder und Bergmancluster schön zu sehen. Hier treten außerdem noch zufällige Entartungen auf.
Beim Vergleich mit realistischen Molekülspektren muß man sich vergegenwärtigen, daß die Hüpfelemente in der Hamiltonmatrix vom Überlapp der Wellenfunktionen mit einem negativen effektiven Potential herrühren, also negative Werte haben, im Gegensatz zu den Elementen der Inzidenzmatrix, die nach Definition h=1 betragen. In den Schaubildern ist sozusagen die negative Energie aufgetragen.
Um aus den Spektren einfachste Schätzwerte für ``bond''-Energien (siehe [Pettifor], Kapitel 4) zu gewinnen, ist eine Annahme über die Besetzungszahl nötig. Wenn jedes Atom ein Elektron beiträgt, zwei Elektronen in ein MO passen und das Hüpfelement h=-1 eins beträgt, ergeben sich für die Beispiele bei Besetzung der untersten Zustände die folgenden Energien pro Atom:
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